Gefahrgut-Ausbildungstag

07.10.2017
Stationsausbildung + Einsatzübungen

Gefahrgut-Ausbildungstag der Freiwilligen Feuerwehr Regenstauf am 07.10.2017

Die Aufgaben der Feuerwehr sind vielseitig, ein Thema das heutzutage immer wichtiger wird, ist das Thema Gefahrgut. Die wachsende Industrie in der Gemeinde Regenstauf und das steigende Verkehrsaufkommen auf den Straßen sorgen dafür, dass das Thema Gefahrgut immer stärker in den Fokus rückt.

Am 07.10.2017 fand ein Gefahrgut - Ausbildungstag in der Feuerwehr Regenstauf statt. Die Teilnehmer kamen aus den Feuerwehren Regenstauf, Diesenbach, Ramspau, Schneitweg und Karlstein. Der Teilnehmerkreis bestand nicht nur aus Atemschutzgeräteträgern und CSA (Chemikalienschutzanzug)-Trägern, sondern auch aus Feuerwehrfrauen und -Männern, ohne diese spezielle Ausbildung. Im Einsatzfall sind alle gefordert, die Gefahrenlage zu beherrschen und die Zusammenarbeit ist hier besonders wichtig.

Der Tag begann mit einer Stationsausbildung, insgesamt standen vier Stationen auf dem Programm.

Das An- und Ablegen des Chemikalienschutzanzuges war das Thema der ersten Station. Alleine ist es nicht möglich das eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann sich in den CSA zwängt, deshalb ist hier wichtig, dass die Handgriffe sitzen und auch die Helfer wissen, wie man am besten den CSA-Trägern helfen kann.

Die zweite Station hat sich mit dem Thema Not-Dekontamination beschäftigt. Wenn Einsatzkräfte oder auch Verletzte in Berührung mit einem Gefahrstoff kommen, müssen Sie davon auch  schnellstmöglich wieder befreit werden. Das geschieht bei einer Dekontamination an der Gefahrengrenze am Einsatzort mit den Materialen, die sich in einem Feuerwehrlöschfahrzeug  befinden. Es wird ein Becken aufgebaut, in dem die Personen und Gegenstände mit Wasser und Bürste von den gefährlichen Stoffen befreit werden. Wichtig ist hier, das der "Schwarz" (Unrein) und "Weiß" (Rein) -Bereich eingehalten wird, um zu vermeiden, dass sich der Gefahrstoff weiter verbreitet.

Bei der dritten Station wurde das Abdichten von Gefäßen und Behältnissen aus denen Gefahrstoff austritt geübt. Ein "einfacher" Spanngurt und ein Keil kann hier schon die Lösung sein.

Bei der letzten Station wurde der Aufbau des Feuerwehrschnelleinsatzzeltes trainiert . Das Zelt kommt z.B. bei schlechtem, kalten Wetter oder als Sammelstelle für verletzte Personen zum Einsatz. Die Zusammenarbeit der Feuerwehrleute ist hier besonders wichtig.

Nach einem kurzen, informationsreichen Theorieteil und einer kleinen Stärkung wurde anhand von zwei Einsatzübungen im Marktbereich Regenstauf das erlernte in die Praxis umgesetzt.

Das erste Szenario war ein Chlorgasaustritt im "Eckert Beach" Regenstauf.

  • Bei Revisionsarbeiten nach der Sommersaison ist durch

                unsachgemäßes Hantieren mit Chlorgasarmaturen ein Leck in

                der Chlorgasflaschenversorgung entstanden. Im Bereich des

                Betriebsgebäudes waren zu der Zeit 3 Wartungsmitarbeiter im

                Einsatz.

  • Die optische Alarmmeldung und der Alarmton der

                Gasmessanlage wurde vom Hausmeisterpersonal erkannt und

                der Notruf mit einer unklaren Meldung „Verdacht auf

                Chlorgasaustritt, einige Personen vermisst“ abgesetzt.

 

Das zweite Szenario war ein Brand und eine auslaufende Säure bei der Firma Berzelius in Regenstauf.

  • Bei Ladearbeiten im Bereich der Hebebühne eines Lkw in der

          Umschlaghalle wurde durch einen Gabelstapler eine

          Transportbox umgekippt. Die darin enthaltenen Blei-Säure-

          Batterien und Lithium-Akkus liegen verteilt um den Unfallort.

          Blei-Säure-Batterien wurden durch den Unfall aufgerissen,

          Schwefel-/Batteriesäure tritt in unbekanntem Ausmaß aus.

          Durch Kurzschlüsse – verursacht durch die austretende

          Flüssigkeit – entstand bei den Lithium-Akkus ein Brand mit

          starker Rauchentwicklung.

  • Als Lagerpersonal waren 3 Mitarbeiter im Einsatz, alle werden im

          Bereich der Lagerhalle noch vermisst.

  • Betriebspersonal entdeckte die Rauchentwicklung und setzte

          einen Notruf mit einer unklaren Meldung „starke

          Rauchentwicklung im Bereich von Lithium-Akkus und Blei-Säure-

          Batterien, einige Personen vermisst“ ab.

Beide Einsatzübungen wurden zügig abgearbeitet und das erlernte perfekt eingesetzt.

Fazit des Tages:

Der Gefahrguteinsatz darf nicht unterschätzt werden und die Ausbildung zu diesem Thema muss ständig am neuesten Stand bleiben.

Die Feuerwehren in Regenstauf sind gut gerüstet.

Es ist wichtig, die Kenntnisse jedes Einzelnen immer wieder zu vertiefen und zu erweitern und das erlernte auch in den entsprechenden Einrichtungen und Firmen unseres Einsatzgebietes zu üben.

Der Tag war für alle Teilnehmer und Ausbilder ein voller Erfolg.

Unser Dank geht auch an alle Firmen, die uns die Ausbildung und auch das üben der einzelnen Szenarien ermöglicht haben. Die Zusammenarbeit auch in den Vorbereitungen vor diesem Ausbildungstag war vorbildlich.

 

Bilder finden Sie in unserer Galerie:

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